„Er hat uns Mitarbeitenden etwas zugetraut und Vertrauen geschenkt“

Ich habe Josef Ahammer sehr geschätzt – als Mensch, als Mitarbeiter in der Kirche (konkret in unserer Diözese Linz), als erfahrenen und weisen Ratgeber. In der Zeit meines Dienstes als Ordinariatskanzlerin (von 2003 bis Ende August 2009) war für mich auffallend, wie gut Josef Ahammer die Diözese und ihre MitarbeiterInnen – vor allem die Priester – kennt. Er war ja von seinen jungen Jahren an mit diözesanen Aufgaben betraut.
Als Kanzlerin klopfte ich oft bei ihm an, um bei ihm Informationen zu einer bestimmten Situation zu bekommen, um ihn um seine Erfahrung oder um seinen Rat zu fragen (damals war ja auch Max Mittendorfer als Generalvikar neu im Amt). Josef hatte immer ein offenes Ohr und war stets bereit, seine reiche Erfahrung weiterzugeben. Er hatte einen guten Blick für die Komplexität von Situationen, für menschliche Stärken und Schwächen. Dabei kam ihm auch sein umfassendes Erfahrungswissen zugute. Er war Realist und offen für lebbare, pragmatische Lösungen. Er war ein von vielen gesuchter Ratgeber, ganz besonders auch von den MitarbeiterInnen im Bischöflichen Ordinariat. Meine damalige Sekretärin Margarete Mayr (jetzt bei Pastorale Berufe tätig), sagte einmal treffend, wie es in einem alten Lied heißt: „Geht alle zu Josef“.
Die Begegnungen mit ihm waren Begegnungen auf Augenhöhe, von Wohlwollen geprägt. Josef Ahammer erlebte ich als großzügigen Menschen – auch in seiner Funktion als Hausdirektor und Dienstvorgesetzter meiner Mitschwestern im Bischofshaushalt. Er bemerkte und wusste zu schätzen, was die Schwestern über ihren eigentlichen Dienst hinaus durch ihre ständige Präsenz im Haus leisteten und abdeckten.
Gleichzeitig hatte er einen scharfen Blick für Details. Ich gab ihm das Diözesanblatt immer zum Korrekturlesen, bevor ich es an die Druckerei weitergab – ihm entging kein Fehler.
Josef Ahammer hat uns Mitarbeitenden etwas zugetraut, er hat Vertrauen geschenkt. Das kann ich für mich ganz besonders sagen.