Katholische Kirche in Oberösterreich beteiligt sich am Tag des Denkmals
Der Tag des Denkmals findet heuer zum 30. Mal statt und lädt dazu ein, historische Objekte bei freiem Eintritt aus neuen Blickwinkeln zu entdecken, zu begreifen und ihre Geschichte hautnah zu erleben. Er wird vom Bundesdenkmalamt koordiniert. Unter dem Motto DENKMAL bewahren, DIGITAL erfahren steht heuer die Digitalisierung im Mittelpunkt. Spannende Führungen und ein vielfältiges Rahmenprogramm zeigen, wie digitale Methoden Denkmalschutz und Denkmalpflege unterstützen.
Beteiligte Pfarren, Orden und kirchliche Einrichtungen in Oberösterreich
Braunau am Inn, Stadtpfarrkirche St. Stephan
Die gotische Pfarrkirche Braunau-St. Stephan öffnet im Rahmen geschichtlicher Führungen ihre Türen und ermöglicht einen Blick in den beeindruckenden Kirchenraum. Zudem bietet sich die Gelegenheit, das höchste Gebäude des Innviertels, den Innviertler Steffl, zu besteigen. Ein abwechslungsreiches Programm mit Kinderschminken, einer Labstelle sowie spannenden Einblicken in die Braunauer Geschichte im Museum Herzogsburg und im Heimathaus rundet das Angebot ab.
Öffnungszeiten am Tag des Denkmals: 11.00 bis 17.00 Uhr; Führungen um 11.00 und 13.00 Uhr.
Braunau-Ranshofen, Pfarrkirche Ranshofen zum heiligen Pankratius
Die heutige Pfarrkirche St. Pankratius war bis zur Auflösung des Klosters im Jahre 1811 Stiftskirche der Augustiner Chorherren. Auf spätromanischen Grundmauern wurde zu Beginn des 16. Jh. die spätgotische Kirche errichtet. Im 17. Jh. wurde sie barockisiert. Der Turm stammt ebenfalls aus dem 17. Jh. und wurde im 19. Jh. nach einem Blitzschlag erneuert. Das vierjochige Langhaus war ursprünglich dreischiffig. Das südliche Seitenschiff ist aber im Untergeschoss vermauert, im Obergeschoss zu einem Oratoriengang geöffnet. Der Chor ist ebenfalls vierjochig und um zwei Stufen erhöht. Die barockisierten Gewölbe zeigen reiche Stuckverzierungen von Matthias Salleitner und Josef Schmidt. Die Fresken mit Szenen aus dem Leben des hl. Pankratius malte Christoph Lehrl. Die Rosenkranzkapelle wird durch ein sehr dekoratives Schmiedeeisengitter mit Engelsfiguren abgeschlossen. Es wurde von einem namentlich nicht bekannten Meister aus dem Innviertel Ende des 17.Jh. angefertigt. Über der Rosenkranzkapelle befindet sich der ehemalige gotische Konventchor mit schönem Netzrippengewölbe. An den Seitenwänden sehen wir wertvolle Grabsteine, die an berühmte Pröpste des Klosters erinnern.
Der barocke Hochaltar aus marmoriertem Holz und mit vorzüglichen Statuen ist ein Werk Sebastian Högenauers. Das Altarbild „Die Enthauptung des hl. Pankratius“ malte Johann Kaspar Sing.
Öffnungszeiten am Tag des Denkmals: 11.30 bis 14.30 Uhr; Führung 11.30 Uhr.
Kefermarkt, gotischer Hochaltar
Der Kefermarkter Flügelaltar ist eines der bedeutendsten Werke spätgotischer Schnitzkunst im deutschsprachigen Raum, das zwischen 1490 und 1497 geschaffen wurde und mit seinen detailreichen Figuren sowie seiner bewegten Restaurierungsgeschichte fasziniert.
Die Besucher:innen erhalten spannende Einblicke in die aktuellen Restaurierungsarbeiten und erfahren aus erster Hand, wie traditionelle Handwerkstechniken und moderne Methoden zum Erhalt dieses einzigartigen Kulturerbes beitragen.
Ganztägig geöffnet; Führungen um 10.45, 13.00, 14.00, 15.00 und 17.00 Uhr.
Kremsmünster, Stiftskirche
Einblicke in die Generalsanierung. Die Stiftskirche Kremsmünster wird im Rahmen eines auf zehn Jahre angelegten Projekts umfassend saniert. Die Arbeiten an der Außenfassade wurden 2022 abgeschlossen, die Innensanierung des Mittelschiffs und des nördlichen Seitenschiffs im Jahr 2024. Derzeit wird das südliche Seitenschiff saniert. Die Führung stellt das Projekt vor und gewährt Einblicke in die Denkmalpflege aus nächster Nähe.
Öffnungszeiten am Tag des Denkmals: 14.00 bis 17.00 Uhr; Führungen 14.00 und 16.00 Uhr.
Lambach, Benediktinerstift
Das Benediktinerstift Lambach, gegründet 1056, ist ein bedeutendes Kloster in Oberösterreich. Es vereint romanische Baukunst mit barocker Pracht und ist bis heute ein Ort benediktinischer Spiritualität, des Gebets und kultureller Tradition.
Öffnungszeiten am Tag des Denkmals: 9.30 bis 16.00 Uhr; Führungen um 9.30 und 14.00 Uhr; Vortrag Digitalisierung um 11.15 Uhr.
Linz, St. Barbara Friedhof
Ganz nah am Zentrum der Stadt Linz liegt der St. Barbara Friedhof, einer der ältesten Friedhöfe Oberösterreichs. Hier finden Menschen aller Religionen ihre letzte Ruhestätte. Traditions-, Geschichts- und Kulturbewusstsein, Naturbelassenheit sowie die parkähnliche Anlage machen den St. Barbara Friedhof zu einem der schönsten Friedhöfe Österreichs.
Der St. Barbara Friedhof kann jederzeit eigenständig mit dem digitalen Friedhofsführer erkundet werden. Auf den Gräbern prominenter Persönlichkeiten finden die Besucher:innen QR-Codes, die beim Scannen zu weiteren Informationen über die Bestatteten führen. So lassen sich auch Denkmale und zeitgenössische Kunst am Friedhof entdecken.
Öffnungszeiten am Tag des Denkmals: 13.30 bis 16.00 Uhr.
Ursulinenkirche Linz © Thomas Markowetz
Linz, Ursulinenkirche
Die ehemalige Klosterkirche, heute ein lebendiger Ort für Musik, bildende Kunst und Citypastoral der Diözese Linz, wird weiterhin als Gemeindekirche des Forum St. Severin genutzt. Sie dient zudem der Akademiker:innen- und Hochschulseelsorge der Diözese. Regelmäßig finden in der Ursulinenkirche Kirchenführungen, Konzerte und Ausstellungen statt.
In der Ursulinenkirche Linz werden bei einem besonderen Rundgang verborgene Schätze und sonst unzugängliche Orte erlebbar. Der barocke Kirchenraum lädt dazu ein, mehr über die Geschichte des Ursulinenordens zu erfahren.
Ganztägig geöffnet; Rundgänge um 11.00, 15.00 und 17.00 Uhr.
Mühlheim am Inn, historische Orgel der Pfarrkirche
Ein Orgeljuwel aus der Mozart-Zeit wird generalrestauriert und klanglich, spieltechnisch sowie visuell in den Originalzustand von 1787 rückgeführt.
Die Orgel wurde im Jahr 1787 von Stephan Gast, dem Begründer der Orgelwerkstatt Wippenham, erbaut. Obwohl das Instrument mehrfach umgebaut wurde – unter anderem 1882 durch Franz Sales Ehrlich, 1921 durch die Gebrüder Steininger und 1976 durch Ludwig Eisenbarth – gilt es als das einzige weitgehend original erhaltene Instrument der sogenannten Orgelbauer von Wippenham.
Im Jahr 2026 wird die Orgel einer umfassenden Generalrestaurierung unterzogen. Dabei soll sie klanglich und spieltechnisch in den Zustand von 1787 zurückversetzt werden. Gleichzeitig wird das Gehäuse rekonstruiert und in seinen ursprünglichen Zustand gebracht: Eine fehlende Seitenwand wird ergänzt, der abgesenkte Mittelturm wieder verlängert und die ursprüngliche spätbarocke Farbigkeit – die in den 1920er-Jahren durch eine Eichenholzmaserierung ersetzt worden war – wird wiederhergestellt. Nach Abschluss der Arbeiten wird die Gast-Orgel in der Pfarrkirche Mühlheim am Inn ein herausragendes Zeugnis österreichischer Orgelbaukunst darstellen.
Öffnungszeiten am Tag des Denkmals: 14.00 bis 17.00 Uhr; Führungen um 14.00 und 15.30 Uhr.
Münsteuer, Pfarrkirche
1300 Jahre Glaube und Kultur. Durch die kirchenpolitische Annäherung zwischen Bayern und Rom zu Beginn des achten Jahrhunderts gelangte das Gebiet als „Patrimonium Petri“ für über dreihundert Jahre in den direkten Besitz des Papstes. Das Kirchenpatrozinium zum heiligen Petrus erinnert noch heute an diese Zeit. Verwaltet wurde das Gebiet von den Salzburger Erzbischöfen, die dafür einen Jahreszins von drei Pfund Silber erhielten. Zur seelsorglichen Erschließung errichteten sie ein Kloster, dessen Ortsname „Münsteuer“ sich vom lateinischen „Münster“ (das Kloster) ableitet. Das hohe Alter dieser Glaubensstätte wurde durch den archäologischen Fund eines metallenen Kreuzes aus dem frühen achten Jahrhundert bestätigt.
Der historische Hintergrund erklärt, warum sich heute inmitten dieses kleinen Dorfes ein solch imposanter Tuffsteinbau aus der Gotik erhebt, der bedeutende Kunstwerke aus der Romanik, Gotik und dem Barock beherbergt.
Die Bewahrung des reichen kulturellen Erbes stellt insbesondere für kleinere Pfarrgemeinden oft eine große Herausforderung dar. Schwerpunktthema ist die stark beschädigte gotische Tür des Südportals: Frau Fischbacher präsentiert zusammen mit Tischlermeister Rammerstorfer das Verfahren „Tischlerhandwerk trifft Restaurierungswissenschaft“ – ein innovativer Ansatz, der einen maximalen Substanzerhalt des Holzes ermöglichte.
Führungen um 13.00 und 15.00 Uhr.
St. Florian, Augustiner Chorherrenstift
Das Augustiner Chorherrenstift St. Florian gewährt Einblicke in seine historische Grafiksammlung. Diese Sammlung umfasst Druckwerke aus über 500 Jahren auf verschiedenen Papieren. Neben der Katalogisierung und konservatorischen Lagerung wird bei der Präsentation „Grafik goes digital“ das Digitalisierungsprojekt vorgestellt, bei dem der neue Scanner in Aktion zu sehen ist.
Führung um 15.00 Uhr.
Steyr-Gleink, kulturGUTspeicher der Diözese Linz
Das ehemalige Stift Gleink wurde als kulturGUTspeicher der Diözese Linz adaptiert. Seit 2022 beherbergt es das Außendepot des Diözesanarchivs mit Archivgut aus den Pfarren sowie das Kunst- und Mobiliendepot mit über 2.000 Kunstobjekten und Möbelstücken. Jedes einzelne dieser Objekte ist digital erfasst. Während das Kunstdepot als Schulungszentrum, zur Objektvermittlung, zur Vermögensverwaltung sowie als Servicestelle für die Pfarren dient, ist das Diözesanarchiv für die Archivierung und den Erhalt der Pfarrarchive zuständig. Der kulturGUTspeicher ist nur fallweise im Rahmen von Führungen zugänglich und öffnet zum Tag des Denkmals exklusiv seine Pforten.
Führungen um 10.30 Uhr und 13.30 Uhr.
Nähere Informationen zum Programm in den einzelnen Orten: www.tagdesdenkmals.at/programm