Montag 22. September 2025

Bischof Scheuer: Glaube, Landwirtschaft und Gesellschaft an Wendepunkten

Der Linzer Bischof sprach beim Landes-Erntedankfest am 21. September 2025 über Ernährung, Schöpfung und Kulturlandschaft, die infolge von Klimawandel, Strukturwandel und gesellschaftlichem Druck noch viel wertvoller werden.

Auch in einer Gesellschaft des Überflusses sind weder eine gelungene Arbeit, noch Beziehung, noch der Atem oder das tägliche Brot Selbstverständlichkeiten: Daran hat der Linzer Bischof Manfred Scheuer beim Landes-Erntedankfest im Mariendom Linz vergangenen Sonntag erinnert. „Auch wenn man sich in Zeiten wie diesen unabhängig von den Bedingungen der Natur wähnt", zeige sich angesichts von Trockenperioden, Überschwemmungen und anderen Naturkatastrophen, „wie angewiesen der Mensch auf den Segen der Natur und das Wohlwollen der Mitmenschen ist". Kirche, Landwirtschaft und Gesellschaft befänden sich an Wendepunkten - die Zahl der Bäuerinnen, Landwirte und der Kirchengemeinde nehme ab, doch das bedeute nicht, dass ihre Bedeutung schwinde. Das Gegenteil sei der Fall.

 

Bischof Scheuer: Glaube, Landwirtschaft und Gesellschaft an Wendepunkten

Bischof Manfred Scheuer feierte beim Landes-Erntedankfest den Gottesdienst im Mariendom © LK OÖ


„Die Bedeutung der Landwirtschaft sowie der Wert unserer Ernährung und des Erhalts der Schöpfung und Kulturlandschaft nehmen exponentiell zu", so der Bischof bei der Feier der Landwirtschaftskammer Oberösterreich und der Dompfarre Linz. Auch der spirituelle Mehrwert des Christentums sei „mehr denn je notwendig, um den Boden zu bereiten für eine Kultur, die nicht auf die All-Macht des Menschen pocht, sondern Raum gibt für das Göttliche", betonte der Bischof vor mehr als 2.500 Gläubigen, darunter auch Landeshauptmann Thomas Stelzer. Kirche, Gesellschaft, die Landwirtschaft und Politik seien in Zeiten eines Klima- und Strukturwandels und unter gesellschaftlichem Druck angehalten, in die Bewahrung der Schöpfung sowie in Nachhaltigkeit und die Pflege der Gemeinschaft und des Glaubens zu investieren, damit auch andere Generationen ernten könnten.

 

Landwirtschaft als Vorbild


Die Landwirtschaft könne in puncto Nachhaltigkeit ein „Vorbild für eine dauerhaft naturverträgliche Wirtschafts- und Lebensweise" sein, erklärte Scheuer. In ihrem wichtigen und herausfordernden Beruf zeigten die hier Tätigen ein hohes Maß an Können, handwerklichem Geschick und Hingabe. Sie trügen Verantwortung für die Versorgung der Menschen, Tiere und Natur und hätten durch ihre tiefe Verbundenheit zur Natur „eine besondere Sensibilität für ökologische Fragen". Es brauche aber eine „intensive Unterstützung von Politik und Gesellschaft, um diese Sensibilität im Ringen zwischen Tradition und Fortschritt angesichts der neuen ökonomischen Herausforderungen heute neu zur Geltung zu bringen".

 

Bischof Scheuer: Glaube, Landwirtschaft und Gesellschaft an Wendepunkten

V. l.:  Michaela Sommer (Bäuerinennbeiträtin Linz/Linz-Land), Monika Rendl (Vorsitzende der Bäuerinnen Bezirk Ried) LK-Vizepräsidentin Rosemarie Ferstl, Bianca Huber (Vorsitzende der Bäuerinnen Bezirk Schärding), Kammerdirektor Mag. Karl Dietachmair, LH Thomas Stelzer, Bischof Manfred Scheuer, LK-Präsident Franz Waldenberger, ÖR Johanna Haider (Vorsitzende des Bäuerinnenbeirates), Margit Ziegelbäck (Vorsitzende der Bäuerinnen Bezirk Wels/Wels-Land) und Kammerrätin BR Johanna Miesenberger. © LK OÖ

Für Christinnen und Christen seien Tiere und Pflanzen weit mehr als ein „Rohstofflager", unterstrich Bischof Scheuer. In der Vielfalt der Schöpfung zeige sich die Gegenwart Gottes, „die immer dann sichtbar wird, wenn der Mensch seinen Mitmenschen und Mitgeschöpfen in Achtung und Liebe begegnet".

 

Predigt Bischof Scheuer zum Erntedankfest

 

(Kathpress)

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