Samstag 20. September 2025

Kirche beim Ars Electronica Festival 2023

Klangvisualisierungen und Tanz­performances im Mariendom sowie Leonardo da Vincis „Das Letzte Abend­mahl“ als ultra-hochauflösendes, interaktives Giga­pixel­bild im Deep Space 8K können Besucher:innen des Ars Electronica Festivals von 6. bis 10. September 2023 in Linz erleben.

Von 6. bis 10. September 2023 stehen beim Ars Electronica Festival hunderte Veranstaltungen auf dem Programm. Unter dem Motto „Who Owns the Truth? – Wem gehört die Wahrheit?“  beschäftigt sich das Festival u. a. damit, was Wahrheit eigentlich ist, ob es nur eine Wahrheit gibt, wer sie für sich beansprucht und welche Interessen damit verfolgt werden. 


Künstler:innen und Wissenschafter:innen aus aller Welt präsentieren ihre Projekte und Visionen rund um dieses Thema an 13 Standorten in der Linzer Innenstadt. Einer der Schauplätze ist auch heuer wieder der Mariendom Linz mit den Kunstinstallationen „The Mirage Replicas 2.0“ und „Interactive Resonance Sphere“. 


The Mirage Replicas 2.0 

 

“The Mirage Replicas 2.0” von Yen-Tzu Chang ist eine Medienkunst-Tanzperformance, die die Generationenunterschiede von Familie und Kultur untersucht. Das Projekt trägt die Erinnerungen und kulturellen Sichtweisen der Künstlerin, die symbolisch durch Fledermäuse dargestellt werden. Die Performance umfasst Sounddaten von Fledermäusen, Feldaufnahmen, projizierte Bilder, transparente bewegliche Bildschirme, die interaktiv Bild und Tänzer:innen überlagern, sowie Sensoren, die ihre Bewegungen verfolgen. Während der gesamten Aufführung wechseln sie ständig ihre Rollen von Fledermausforscher:in zur Künstlerin in ihrer Kindheit sowie zu einer Gottheit. Wie kann mit Weltvorstellungen, Mythologien, Legenden, kulturellen Traditionen und religiösen Überzeugungen umgegangen werden, die unsere Vergangenheit geprägt haben, insbesondere in einer Zeit, in der die künstliche Intelligenz zwar immer exakter, aber dadurch vielleicht auch eine kulturelle Homogenität des Wissens verstärkt wird? – Diese Frage stellt Yen-Tzu Chang dabei in den Mittelpunkt. 

 

The Mirage Replicas

Medienkunst-Tanzperformance “The Mirage Replicas 2.0” von Yen-Tzu Chang © Yen-Tzu Chang

 

Interactive Resonance Sphere 

 

Bei der Installation „Interactive Resonance Sphere. Exploring the Visual Realm of Sound“ vereinen Simon Kopfberger und Rita Newman Kymatik und Kunst miteinander. Die Kymatik, die Untersuchung von Wellenphänomenen, ist ein Forschungsgebiet in der Physik, das sich mit den sichtbaren Mustern und Formen befasst, die durch die Wechselwirkung von Schallschwingungen mit Materialien entstehen. Die Künstler:innen experimentieren mit der Klangvisualisierung von Wasser. An einer Foto-Audio-Station können Besucher:innen ihre Stimme oder eine andere beliebige Frequenz interaktiv visualisieren. Dabei wird jede individuell aufgenommene Stimme in ein Resonanzphänomen übertragen, das einzigartige Schwingungsmuster zeigt. Ein:e Operator:in steuert das Experiment, führt die Besucher:innen durch die Aufzeichnung, erklärt an welchen Knöpfen (behutsam) gedreht werden muss, um Resonanzmuster zu erzeugen und macht Fotos von den entstehenden geometrischen Mustern. Das Bild wird am Ende der Sitzung für die Besucher:innen ausgedruckt. 

 

Interactive Resonance Sphere

Interactive Resonance Sphere. Exploring the Visual Realm of Sound“ von Simon Kopfberger und Rita Newman © Rita Newman

 

Öffnungszeiten: 
MI, 6. September und DO, 7. September 2023 von 13.00 bis 18.00 Uhr
FR, 8. September und SA, 9. September 2023 von 13.00 bis 21.00 Uhr
SO, 10. September 2023 von 12.30 bis 18.00 Uhr
Eintritt frei. 

 

 

Last Supper Interactive (LSI)


Das Projekt „Last Supper Interactive (LSI)“ des italienischen Medienkünstlers Franz Fischnaller ermöglicht ein virtuelles Eintauchen in Leonardo da Vincis „Das Letzte Abendmahl“. Am 8. September 2023 um 16 Uhr können Interessierte im Deep Space 8K des Ars Electronica Centers das Gemälde in 360 Grad aus unterschiedlichen Blickwinkeln und Perspektiven erkunden und sich virtuell hineinversetzen. Das Publikum soll ein Gefühl dafür bekommen, wie das Gemälde im Inneren aussieht. Beim Hineinzoomen bis auf einen Quadratmillimeter des 21-Milliarden-Gigapixel-Bildes können Besucher:innen selbst kleinste Details bestaunen. 


Veranstaltungsinfo: Aufgrund der begrenzten Kapazität im Deep Space 8K wird zusätzlich zu einer gültigen Eintrittskarte eine (kostenlose) Reservierung im Voraus benötigt. Deep Space 8K-Reservierungen müssen spätestens 15 Minuten vor Programmstart vor Ort gescannt werden.

 

Last Supper Interactive (LSI) im Deep Space 8K des Ars Electronica Centers
„Last Supper Interactive (LSI)“, Franz Fischnaller © Ars Electronica / Magdalena Sick-Leitner

 

 

Workshop "The Art of Synthesis" an der KU Linz

 

Unter dem Titel "The Art of Synthesis – Creative Collaborations Between Artistic Research, Technology, and Care" findet auf Einladung von Assistenzprofessorin Kerstin Borchhardt, Institut für Geschichte und Theorie der Kunst an der Katholischen Privat-Universität (KU) Linz am 8. September 2023 ein eintägiger Workshop mit Yoko Shimizu vom Ars Electronica Future Lab und weiteren hochkarätigen Vortragenden an der KU Linz statt. Die Veranstaltung, die bei freiem Eintritt besucht werden kann, wird in Englisch abgehalten. 

 

Experimente zu neuartigen synergetischen Netzwerken, die durch die Zusammenarbeit verschiedener Kulturtechniken wie künstlerischen Praktiken, Spitzentechnologien und politischem Aktivismus entstehen, sind Bestandteile verschiedener Werke der bildenden Kunst, Wissenschaft und Science-Fiction. Besonders die Kunstinstitution als eine Art Laborboden für kreative Experimente bietet große Potenziale, um solche Netzwerke auszutesten und zu realisieren. So verschmelzen z. B. in zeitgenössischen Ausstellungen künstlerische Forschung, kuratorische Praktiken und aktuelle Technologien in alternativen ökologischen Gefügen.

 

Die Zusammenarbeit von Kunst, Biotechnologie und Künstlicher Intelligenz bringt neue Forschungsergebnisse zum Verhältnis von Mensch und Maschine hervor. Und die Anwendung künstlerischer und musikalischer Praktiken eröffnet weitere Perspektiven für alternative Behandlungsmethoden im biomedizinischen und gesundheitlichen Bereich. Solche künstlerischen Synthesen ermöglichen es, traditionelle Vorstellungen von Körpern, Technologie, Gesellschaft und dem Verhältnis von Kultur und Natur zu überdenken und kreative Alternativen zu schaffen. Doch wie können solche Alternativen aussehen? Welche besondere Rolle spielt die Kunst als Vermittlerin zwischen etablierten Institutionen wie Kultur, Wissenschaft und Politik dabei? Und welche Möglichkeiten bieten solche Synthesen, um neues Wissen zu generieren und aktuelle soziale und ökologische Krisen zu überwinden? Im Workshop wird diesen Fragen aus verschiedenen internationalen Perspektiven von Künstler:innen, Kurator:innen und Forscher:innen nachgegangen.

 

Kerstin Borchhardt, Institut für Geschichte und Theorie der Kunst, ist es gelungen, neben Yoko Shimizu (Ars Electronica Future Lab) ein hochkarätiges Feld von Vortragenden für diesen  Workshop zu gewinnen. Es nehmen teil: Sabine Himmelsbach (Director, House of Electronic Arts [HEK], Basel), María Antonia González Valerio (Professor/Artist, National Autonomous University of Mexico [UNAM], Mexico-City), Rahma Khazma (Researcher, Institut ACTE, Université Paris 1 Panthéon-Sorbonne, and EnsadLab Paris), Yukiko Matsunaga (Associate Professor, University of Tokyo)  und Elena Soterakis (Director, BioBAT Art Space, New York).

 

Weitere Informationen und Programm zu den Vortragenden an der KU

 

SonoSynthesis (2022), Yoko Shimizu and Ali Nikrang, BioBAT Art Space, Tides of Light.

SonoSynthesis (2022), Yoko Shimizu and Ali Nikrang, BioBAT Art Space, Tides of Light. © Yoko Shimizu

 

Tickets und weitere Infos zur Ars Electronica

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