Ein Fest für die Bildung: 70 Jahre Bildungshaus Schloss Puchberg
Das Haus der Diözese Linz bietet seit 1953 zahlreiche Veranstaltungen in den Bereichen Theologie, Gesellschaft, Umwelt, Psychologie und Kunst. Zum Auftakt gab Franz Froschauer am Donnerstag, 29. Juni im prächtigen Schlosshof ein Konzert. „... die Komödie endet nie!“ war das Motto von gewaltigen Chansons, Gedichten und gesungenen Quergeschichten.
Am Nachmittag der offenen Tür am Freitag 30.6. konnten zahlreiche Eingeladene in verschiedene Workshops aus dem Programm des Bildungshauses hineinschnuppern: Trommeln, Singen, Tanzen, Achtsamkeit, Waldapotheke, Füße, Zeichnen, Zirkus und ein Liegekonzert.
Nach einem Festgottesdienst mit Bischof Manfred Scheuer („Puchberg spielt als Ort der kirchlichen Erwachsenenbildung eine wichtige Rolle. Die Sichtweisen erhalten hier oft einen neuen Drive“) gratulierte LH-Stv.in Christine Haberlander zum Jubiläum: „Mehr als die Hälfte des Lernens findet heute nach der Schulbildung statt. Wir brauchen Rahmenbedingungen, um das lebenslange Lernen umzusetzen. Hier in Puchberg wird lebendig und verantwortungsvoll Bildung geschaffen. Ich gratuliere zu hervorragender Bildungsarbeit in Oberösterreich.“ Den Festvortrag hielt Univ.-Prof.in Klara-Antonia Csiszar zum Thema: „Kirchliche Bildungshäuser im pastoralen und gesellschaftlichen Kontext“. „Puchberg gibt der Gottähnlichkeit eine Chance, sich zu zeigen. Hier kann der Mensch lernen, das Leben zu meistern“, so Csiszar. Direktor Helmut Außerwöger ließ die 70 Jahre des Bildungshauses Revue passieren. Sein Fazit: „Wir stehen auf großen Schultern, mutige Vor-, Weit- und oft auch Querdenkerinnen und Denker haben das Haus geprägt, und wir sind im Heute angekommen!“ Gabriele Hofer-Stelzhammer, MAS, Dipl.-Päd.in; stellv. Direktorin des Bildungshauses Schloss Puchberg, ergänzte: „‘Begegnung, die begeistert‘, dieser Slogan begleitet uns bei unserer Arbeit. Wir verstehen uns als Ort des Aufatmens und der Sinnstiftung für Menschen mit unterschiedlichen religiösen und weltanschaulichen Ausrichtungen.“
Gedanken von Bischof Manfred Scheuer zum Nachlesen
© Bildungshaus Schloss Puchberg
Besonderes Highlight war die Premiere des Filmes „70-Jahre Schloss Puchberg“ des Filmemachers Andreas Gruber, ein gut recherchiertes Zeitdokument über die in Puchberg geleistete Pionierarbeit in der Erwachsenenbildung. Gruber verbrachte seine Kindheit im Schloss, sein Vater war erster Direktor und Impulsgeber für die damals neue Möglichkeit für die Landbevölkerung sich zu bilden. In Interviews mit Kursteilnehmern der ersten Kurse, ehemaligen und derzeitigen Mitarbeitern, prominenten Wegbegleitern des Hauses arbeitet er die Geschichte und Rolle des Hauses auf. Über ein Jahr lang begleitete er dazu das aktuelle Kursgeschehen mit der Kamera. Die ORF-Produktion wird am 10. September, 18.30 in ORF2 ausgestrahlt.
Der ausgelassene Ausklang mit Live-Musik von der Peter Mayer Hofkapelle untermalte das Motto des Bildungshauses perfekt: Begegnung, die verbindet.
Maria Zachhalmel / Bildungshaus Schloss Puchberg