Samstag 20. September 2025

Demenz: Die Erfahrung des Abschieds vor dem Abschied

Gerontologin Bettina Lipp vermittelte bei ihrem Vortrag am 15. März 2019 auf dem St. Barbara Friedhof den ZuhörerInnen einen starken Eindruck der Welt von Menschen mit Demenz und den Herausforderungen für deren Angehörige.

Eindrücklich veranschaulichte die Expertin das schrittweise Wegfallen der Erinnerungen wie Bücher aus einem Bücherregal: Die Bücher fielen auch im Vortragsraum zu Boden.

 

Eindrücklich veranschaulichte die Expertin Bettina Lipp das schrittweise Wegfallen der Erinnerungen wie Bücher aus einem Bücherregal

Anschaulicher Vortrag von Gerontologin Bettina Lipp. © Clemens Frauscher / St. Barbara Friedhof

 


Einzigartige Persönlichkeiten


Menschen mit Demenz sollten der Gesellschaft nicht als ausgelöschte, sondern als einzigartige Persönlichkeiten wahrgenommen werden. Sie haben das Bedürfnis nach Liebe, Trost, Einbindung und sinnvoller Betätigung wie alle anderen Menschen auch. Sie erleben sich körperlich, emotional und sinnlich. „Den Sinn gebe ich mir immer noch selber“, äußerte eine alte Dame mit Demenz gegenüber eine Studentin, die mit ihr ein Interview führte.

 


Ziel der Kommunikation ist das Wohlbefinden aller Beteiligten


Wer mit Menschen mit Demenz kommuniziert, kann keine langfristigen Änderungen erwarten. Es gibt auch kein „Pauschalrezept“, wohl aber Anhaltspunkte für gelingende Kommunikation, erkläre die Expertin Bettina Lipp. Sie stelle das Konzept der Validation vor, wo es darum geht im ersten Schritt Antriebe und Gefühle wahrzunehmen, in einem zweiten Schritt persönliches Echo auf die Gefühle zu geben, die Gefühle verbal, nonverbal und paraverbal zu spiegeln und in einem dritten Schritt allgemeines Echo zu geben, z. B. durch Sprichwörter, Volksweisheiten oder Lieder. „Mutter bleibt man immer.“

 


Demenz vorbeugen: 5 L


Die Gerontologin nannte 5 L, die helfen können, Demenz vorzubeugen: Leben – Lachen – Lernen – Laufen – Lieben. Wer seine innere Fülle nährt, kann gestärkt dem Älterwerden entgegengehen.

 


Gesellschaftliche Herausforderung


Vor allem den Appell der Referentin, dass es unserer Welt, in der in Zukunft der Anteil dementer Personen gravierend wachsen werde, selbst gut täte, nicht nur mehr Toleranz zu zeigen, sondern auch geübter zu werden im Umgang mit dieser Erkrankung, nahmen die Anwesenden nach der abschließenden Diskussion mit nach Hause. Demenz geht alle an.

 

Referentin Bettina Lipp, MA und Publikum beim Vortrag.

Referentin Bettina Lipp, MA und das Publikum beim Vortrag auf dem St. Barbara Friedhof. © Clemens Frauscher / St. Barbara Friedhof

 

Gerontologin Bettina Lipp, MA


Die Vortragende ist Gerontologin und hat in den letzten 10 Jahren in einem Linzer Seniorenzentrum u. a. in der Betreuung von Menschen mit Demenz – sowohl einzeln als auch in Gruppen – gearbeitet. Zu ihrem Wirkungsbereich zählten auch der "aktivtreff", ein Entlastungsangebot für pflegende Angehörige von Menschen mit Demenz, Aktivitäten zur Ermöglichung der kulturellen und gesellschaftlichen Teilhabe sowie die Alltagsbegleitung hunderter Betroffener im stationären Bereich.

 


Trauerkultur pflegen


Der St. Barbara Friedhof pflegt mit Veranstaltungen und Projekten zu Themen rund um Abschied, Tod, Trauer, aber auch Hoffnung, Leben und Auferstehung eine humane und christliche Trauerkultur.
 

 

Andrea Mayer-Edoloeyi | St. Barbara Friedhof 

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