Beim Hl. Sebald in Nürnberg
Ein Kleinbus mit 9 Personen (PfrProv. Walter Dorfer, PGR-Obfrau Vroni Garstenauer, Gerda Weißensteiner und Andreas Garstenauer aus der PGR-Leitung, die Verantwortlichen am Heiligenstein Renate und Karl Amon, Frieda Pürscher-ehem. Mesnerin am HlgSt. mit ihrer Enkelin Sylvia und Ambros Maderthaner) machte sich am Freitag Nachmittag auf den Weg nach Nürnberg. Diakon Martin Rögner machte mit seiner Familie Urlaub in Nürnberg und war so auch mit dabei.
Nähere Informationen zu den Feierlichkeiten und Videoberichte finden Sie auf der Homepage der Nürnberger Sebalduskirche. Es zahlt sich aus, dort reinzuschauen.
Der Hl. Sebald ist ja der Nürnberger Stadtheilige und das seit ca. 1000 Jahren. Erstmals erwähnt wird er in Berichten aus dem Jahr 1070 über viele Wunder am Grab des Hl. Sebald. Sein Leben schildern viele Legenden. Durch die gute Verbindung der Nürnberger mit den Eisenbetrieben in der Pyhrn-Eisenwurzen kam die Sebaldverehrung auch nach Gaflenz, wo ihm 1413 die Kirche am Heiligenstein geweiht wurde. 1425 wurde er heiliggesprochen.
Das bronzene Grabmal ist erst 1508-1519 von Peter Vischer und Söhnen angefertigt worden zur sicheren Verwahrung des Schreins. Die erste Graböffnung mit Visitation der Gebeine gab es im Jahr 1463, weil zuvor in der Kirche eingebrochen wurde und man nachschauen wollte, ob noch alles da ist. Seither gab es 19 solche Visitationen, alle gut dokumentiert mit Urkunden, die ebenfalls im Schrein aufbewahrt werden. Bei der letzten im Jahr 1993 durfte unser Pfarrer Franz Salcher mit dabei sein. Diesmal war die Visitation öffentlich und nicht nur für ein paar Stunden sondern für 1 1/2 Tage, die auch von Restauratoren und Historikern genutzt wurden um die Laden zu untersuchen und die Dokumente zu sichten.
Soviel Information zum Hintergrund. Zurück zu unserer Reisegruppe. Einige Nürnberger sind uns ja schon gut bekannt, weil sie auch schon in Gaflenz waren. Von ihnen wurden wir äußerst gastfreundlich aufgenommen und gut versorgt. Herbert Brunner führte uns durch seine Stadt Nürnberg und Christian Dannenfeldt erklärte uns den geschichtlichen Hintergrund und einige Details zum Sebaldusgrabmal. Das war sehr interessant.
Bei der Graböffnung durften Pfr. Walter Dorfer und Vroni Garstenauer ganz in der Nähe dabei sein, die anderen hatten gute Plätze mit Blick auf die Leinwand, auf der die Zeremonie übertragen wurde. Es war eine beeindruckende Feier in einer evangelischen Kirche.
Die Geschichte des Hl. Sebald besser kennenlernen durften wir am Abend bei einem Gospelkonzert, wobei die Gospels eigentlich die Untermalung waren für die Legenden zum Leben des Hl. Sebald. Ein würdiger schöner Abend in der Sebaldikirche.
Am Sonntag gab es ein großes ökumenisches Fest in und um die Sebalduskirche. Der Einzug mit den Fahnenträgern und Abordnungen aus Egling, den Vertretern aus Gaflenz und den Geistlichen der Nürnberger Kirchen u.a. dem Metropoliten der Rumänisch-Orthodoxen Kirche für den deutschen Sprachraum Serafim Joantă ging von der kath. Frauenkirche aus hinauf zur Sebalduskirche.
Dort feierten wir einen Festgottesdienst. Der Metropolit, der katholische und der evangelische Stadtdekan sprachen zum Thema: Was mir heilig ist. Durchaus vielfältige interessante Predigten.
Beim anschließenden Gemeindefest am Kirchenplatz überreichten Gerda Weißensteiner und Vroni Garstenauer einen Korb mit Köstlichkeiten aus der Region rund um Gaflenz. Zum Essen gab es nicht nur Kotelette, sondern natürlich auch die berühmten Nürnberger Rostbratwürste. Es war ein gelungenes ökumenisches fröhliches Fest.
Am Nachmittag brach der Bus dann wieder nach Gaflenz auf. So war zur Grabschließung nur noch Fam. Rögner in Nürnberg. Die Kirche war wieder voll und diesmal wurden alle eingeladen, in den vorderen Teil der Kirche um das Grabmal zu kommen. Die Kinder durften im inneren Bereich Platz nehmen, damit sie alles gut sehen konnten. Fein säuberlich wurde alles wieder in die Laden gelegt und dokumentiert. Die Überraschung kam dann für die Eglinger und Gaflenzer: Ein Knochensplitter dürfte aus einem der Säckchen herausgefallen sein und lag so in der Lade 2. Das veranlasste Pfr. Brons und den Kirchenvorstand, diese Knochenstücke als Reliquien an die Pfarren Egling und Gaflenz zu übergeben. Für Gaflenz übernahm Diakon Martin Rögner.
Nachdem er die Nachricht natürlich gleich nach der Feier an die Heimfahrenden weitergegeben hat, wurde er mit seiner Familie noch zu einem Bier mit den Visitatoren und anderen wichtigen Pfarrmitgliedern eingeladen. Es war noch ein netter Abend, an dem sich auch die Kinder des Pfarrers mit den Rögner-Kindern anfreundeten.