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Schichten der Vegetation

Kapitel 8
Heidewald Schieferegg - Umweltarbeit in der Diözese Linz

Schichten der Vegetation

Peter Prack

Krautschicht, Strauchschicht und Baumschicht bilden die drei „Stockwerke des Waldes“. Sie sind einerseits vom Lichtklima her, anderseits vom Wuchstyp der Pflanzen bestimmt. Dass es überhaupt Bäume gibt, also Arten, die ein großes Tragegerüst aufbauen, liegt an der Konkurrenz ums Licht, die entscheidende Energiequelle für die Photosynthese, die Stoffbildung und Ernährung der Pflanzen.

 

Besonders Buchenwälder auf guten Standorten präsentieren sich im reifen Zustand als sogenannte Hallenwälder: Mächtige, säulenartige Stämme tragen ein dicht schattendes Kronendach. Darunter wachsen nur ganz wenige, schattentolerante Arten. Verjüngung findet auf Schlagflächen statt und dort, wo ein Altbaum umgestürzt ist. Für Kräuter und die Ausbildung einer Strauchschicht fehlt das Licht. Eine Ausnahme sind die Frühblüher, die aus unterirdischen Speicherorganen so früh und rasch austreiben, dass sie die Zeit vor der Belaubung des Kronendachs nutzen können. Sie gelangen sehr bald zur Blüte, und wenn es am Boden schattig wird, „ziehen sie ein“. Alle wertvollen Stoffe werden in das unterirdische Überdauerungsorgan verlagert – die Blätter vergilben und verschwinden sehr rasch. Buschwindröschen z.B. sieht man nur bis Anfang Juni, danach sind sie „unsichtbar“.

 

Krautschicht

Da der Heidewald den Bäumen keine so guten Wachstumsbedingungen bietet, ist er lichter. Seine Krautschicht hat daher nicht nur eine kurze Blütezeit im zeitigen Frühjahr, sondern ist ganzjährig gut ausgebildet. Ausgesprochene Frühblüher wie das Leberblümchen kommen vor, besonders charakteristisch sind aber später blühende Arten wie Maiglöckchen, Pfirsichblättrige Glockenblume, Behaarte Segge, Zyklame, Echte Nelkenwurz, Hain-Wachtelweizen, Wald-Weißwurz, Klebriger Salbei, Alpen-Ziest, Heide-Königskerze und Schwalbenwurz. Es handelt sich überwiegend um Arten, die mehrjährig am selben Standort überdauern.

 

Strauchschicht

Ebenfalls dem lockeren Kronendach ist es zu verdanken, dass dieser Wald eine ausgesprochen artenreiche Strauchschicht aufweist. Nicht immer ist ganz klar, welcher Schicht eine Pflanze zugerechnet werden soll. So können Hasel-„Sträucher“ an die zehn Meter hoch werden und damit in die Baumschicht einwachsen. Auch der Dirndlstrauch bildet vereinzelt Exemplare, die eher als kleine Bäume anzusprechen wären. Eine andere charakteristische Art im Heidewald, die Wald-Heckenkirsche, kann nicht viel größer als ein Meter werden. Die Pimpernuss wiederum bleibt zwar verlässlich ein Strauch, kann aber vier Meter Höhe erreichen. Weitere typische Sträucher sind die stechende Berberitze mit ihren kleinen, sehr sauren, aber essbaren roten Früchten (daher auch der zweite Name Sauerdorn) und der Wollige Schneeball. Häufig sind weiters der Eingriffelige Weißdorn (auch er manchmal zur Größe kleiner Bäume heranwachsend) und der Kreuzdorn. Die beiden letzteren Arten tragen ihren Namen aus praktischer Sicht ganz zurecht – man kann sich an ihnen ziemlich zerkratzen. Da hilft es auch nichts, wenn uns die Botanik belehrt: Es handelt sich bei ihren „Waffen“ nicht um Bildungen der Oberhaut wie sie etwa die Rosen tragen – nur solche heißen Dornen –, sondern um Stacheln, also um umgewandelte Zweige.

 

Baumschicht

Die Baumschicht im Heidewald ist eindeutig von der Stiel-Eiche dominiert. Das war zwar schon immer so, hat sich aber durch den weitgehenden Ausfall einer anderen Hauptbaumart noch deutlich verstärkt: Die Esche ist durch das „Eschentriebsterben“ sehr zurückgedrängt worden. Es handelt sich um eine Krankheit, die durch einen um 1990 aus Ostasien eingeschleppten Pilz verursacht wird. Es kommt zu einer Verstopfung der Wasserleitbahnen. Leider bleibt es meist nicht beim Absterben von Trieben. Auch der Wurzelbereich ist befallen, und gelegentlich fallen ganze Bäume einfach um. Das Dürrwerden der meisten Eschen hat dazu geführt, dass viele Waldbesitzer sie aus dem Bestand entfernt haben – leider nicht alle so selektiv und unter Schonung der anderen Bäume wie hier. Als Art ist die Esche weiter vorhanden, vor allem keimen noch junge Exemplare aus. Ihre Rolle als kodominante Art aber hat sie verloren.

Weitere, charakteristische Baumarten sind der Feld-Ahorn, die Hainbuche und die Vogelkirsche, eine lichtbedürftige Art, die im Buchenwald rasch weggeschattet würde. Noch lichtbedürftiger ist die Rotföhre, ein Baum, der außer Beschattung nahezu zu alles erträgt. Die Rotbuche kommt vor, aber recht vereinzelt. In einem nur fünf Kilometer weiter südlich liegenden Heidewald, dem Winklinger Wald, ist sie noch die dominante Baumart. Doch weit weg von den Alpen geht sie nicht gern. Auch in Winkling stehen keine Buchen-Hallenwälder, der magere Boden lässt das gar nicht zu. Mit der Wuchsstärke ist die Konkurrenzkraft der Buche gemindert – an den Grenzen ihres ökologischen Potentials muss sie die Gesellschaft anderer Baumarten tolerieren. Lokal kommen sogar die beiden Antipoden Buche und Föhre vermischt vor, und es hat den Anschein, als wollten sie sich einander angleichen: Die Buche ist auf dem für sie schlechten Boden oft leicht krummwüchsig und die Föhre unter den für sie eher luxuriösen Verhältnissen weniger schwach und verwachsen als anderswo.

 

Neben der Waldrebe ist vor allem der Efeu häufig, eine Art, die sich in den letzten Jahren stark ausgebreit hat, weil sie als immergrüne Art tiefe Fröste nicht verträgt und solche durch die Klimaveränderung praktisch nicht mehr vorkommen. Die Lianen profitieren vom Lichtgenuss im Kronendach der Bäume, sparen sich aber die materialaufwändige Ausbildung tragender Strukturen. Zwar entnehmen sie ihrer Wuchsunterlage keine Stoffe, aber sie schmarotzen vom Gerüst, das ihnen die Bäume bieten. Strukturparasitismus heißt dieses Phänomen. Für die Bäume kann der Efeu mit der Zeit ein Problem werden. Da sind sein Gewicht und das immergrüne Laub, das im Winter Schneebruch begünstigt. Auch kann nach langer Zeit die Blattmasse des Baums eingeschränkt werden. Der Efeu drängt übrigens auch deshalb zum Licht, weil er nur dort, wo er voll besonnt wird, zur Blüte kommt. Diese Blütentriebe tragen ein anders geformtes Laub – es ist nicht in der typischen Weise gelappt. Andererseits ist der Efeu am Boden durchaus schattentolerant – er bildet regelrechte Kriechdecken und findet sehr häufig einen Stamm, an dem er dann hochklettern kann. Er hält sich mit Kletterwurzeln fest, die aber keine Säfte aus dem Wirtsbaum saugen.

Für eine andere Strategie des Lichtgewinns ist es im Heidewald zu trocken: Krautige Aufwuchspflanzen wie zum Beispiel der Tüpfelfarn, sind auf reichlichen Regen angewiesen. Selbst Moose, die völlige Austrocknung ertragen, wachsen hier nur spärlich an den Bäumen.

 

Boden (Wurzelraum)

Als vierte Vegetationsschicht sollte man den Boden nicht vergessen. Die speziellen Bodenverhältnisse im Heidewald wurden in Kapitel 2 beschrieben. Hier sei nur daran erinnert, dass der Wurzelraum eines Baums etwa seinem Kronendurchmesser entspricht. Eine große und windausgesetzte Krone bedarf der Verankerung – auch deshalb streichen die Wurzeln seitlich weit aus und erstrecken sich bei den meisten Arten tief in den Untergrund. Wird ein Baum dennoch vom Wind geworfen, dann sieht man den ausgehebelten, mächtigen Wurzelteller. Selbst wenn alle kleineren Wurzeln abgerissen sind, hat er oft mehrere Meter Durchmesser.

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