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Die Niederterrasse

Kapitel 2
Heidewald Schieferegg - Umweltarbeit in der Diözese Linz

Die Niederterrasse - ein von der letzten Eiszeit geprägter Ort

Peter Prack

Der Heidewald stockt (forstlich für wächst) auf einer recht ebenen Fläche. Der Boden ist flachgründig – unter einer dünnen Humusschicht von nur ca. 10 cm liegt Schotter. Solche Böden sind mager und austrocknungsgefährdet (vgl. Kapitel 1). Am Ostrand wird der Heidewald durch eine steile Böschung begrenzt, die zum Ennsstausee abfällt. Stellenweise sieht man in der Böschung Konglomeratfels, das ist Kies, der durch kalkige Bindemittel verklebt ist (conglomerare, lat.: zusammenkleben).

 

Solche ebenen Schotterterrassen findet man an vielen Alpenflüssen. Es sind Ablagerungen aus der letzten Eiszeit, die vor ca. 10.000 Jahren geendet hat. Die gewaltigen Schottermassen wurden beim Abschmelzen der großen Gletscher mobilisiert und ins Alpenvorland transportiert. Zum Höchststand der Vereisung der letzten Eiszeit war die Enns vom Gesäuse aufwärts von Gletschern bedeckt. Wäre man die Steyr entlang aufwärts gewandert, so wäre man beim Kleinen Priel, etwa da, wo man nach Hinterstoder abbiegt, auf eine Gletscherzunge gestoßen, die aus dem flächig vereisten Becken von Hinterstoder vorstieß.

 

Die Flüsse selbst, so auch die Enns, haben sich seitdem in die Niederterrassenschotter eingegraben, diese flussab weitertransportiert und so das „unterste Stockwerk“, die Austufe, geschaffen. Die Au ist der Bereich am Fluss, der von Überschwemmungen erfasst werden kann. Schaut man auf den Stausee hinunter, dann sieht man eine Insel, die ein Rest der Austufe ist. Diese ist sonst fast überall im Stausee des Kraftwerks Thaling versunken (vgl. Kapitel 7).

 

Wenn Sie den Wald in Richtung Westen verlassen, sehen Sie einen weiteren Hang, an den oberhalb eine große Ebene anschließt: Die Hochterrasse. Es handelt sich um die Ablagerungen aus der vorletzten Eiszeit. Weil der Schotter der Hochterrasse von mehrere Meter dicken Lehmschichten bedeckt ist, sind die Standortbedingungen dort – trotz geringer Entfernung – vollkommen anders, aus Sicht der Landwirtschaft weitaus besser: Lehm ist ein ausgezeichneter Wasserspeicher, der Schotter der Niederterrasse dagegen nicht.

 

Zum Nachdenken

Vor 10.000 Jahren mögen gelegentlich altsteinzeitliche Menschen durch die Kältesteppe nördlich der vergletscherten Alpen gezogen sein. Mammut, Wollnashorn, Riesenhirsch, Wildpferd und Säbelzahntiger waren spektakuläre Mitbewohner, Jagdbeute und Gefahr. Für Wald war es zu kalt. Die nacheiszeitliche Wiederbewaldung begann mit Nadelhölzern, wie sie heute für die alpine Waldgrenze charakteristisch sind. Vor ungefähr 5000 Jahren hat sich Laubwald etabliert. Die Erwärmung ist relativ langsam verlaufen und leitete zu einer lang anhaltenden Phase stabiler Klimabedingungen über. Diese war eine der wesentlichen Voraussetzungen für das Entstehen unserer Kultur. Dabei bedeutet Kultur (lat.: cultura, Pflege) ursprünglich nicht die Sphäre der Kunst, sondern die Pflege (Kultivierung) der Landschaft. Die altsteinzeitlichen Jäger und Sammler wurden allmählich von sesshaften Bauern verdrängt. Der nacheiszeitlichen Wiederbewaldung folgte auf immer größeren Flächen die Rodung der Wälder für Ackerbau und Viehzucht.

 

Der einschneidende Wandel in der Lebensweise der Menschen von nomadischen Jägern und Sammlern zu sesshaften Bauern wird nicht umsonst als eine Revolution bezeichnet. Diese neolithische Revolution (Neolithikum: Jungsteinzeit) begann vor etwa 9000 Jahren im Fruchtbaren Halbmond (Syrien, Irak). Unsere Breiten erreichte die bäuerliche Kultur aus zwei Gründen erst ein paar Jahrtausende später: Auf Grund ihrer nördlicheren Lage und der mäßigen Ausbreitungsgeschwindigkeit der neuen Lebensweise.

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