Seitenbereiche:
  • zum Inhalt [Alt+0]
  • zum Hauptmenü [Alt+1]

Hauptmenü schließen
  • Über uns
  • Gliederungen
  • Familienstiftung-Hilfsfonds
  • Demokratie gestalten
  • Klimaschutz
Hauptmenü ein-/ausblenden Startseite Suche ein-/ausblenden Barrierefreiheit-Einstellungen ein-/ausblenden
Katholische Aktion
Katholische Aktion
Barrierefreiheit Einstellungen
Schriftgröße
  • A: Schriftgröße: normal
  • A: Schriftgröße: groß
  • A: Schriftgröße: sehr groß
Kontrasteinstellungen
  • A: Standardfarben
  • A: Gelb auf Schwarz
  • A: Schwarz auf Gelb
  • A: Weiss auf Blau
  • A: Blau auf Weiss
Inhalt:

Mahnwache in Aschach an der Donau

Gemeinsam mit dem Mauthausen Komitee, dem OÖ. Netzwerk gegen Rassismus und Rechtsextremismus, der Israelitischen Kultusgemeinde, dem ÖGB und weiteren Institutionen lud die Katholische Aktion Oberösterreich am Vorabend des diesjährigen Holocaust-Gedenktages zu einer Mahnwache für die Opfer des Nationalsozialismus ein. Diese Mahnwache fand am 26. Jänner 2022 beim Kriegerdenkmal in Aschach an der Donau statt. In den Redebeiträgen wurde sowohl der Opfer gedacht, als auch ein angemessener Umgang mit der Geschichte der Täter und ihrer Verbrechen eingefordert.

Noch heute gehört zum Kriegerdenkmal in Aschach an der Donau ein Stein, auf dem in runenartiger Schrift der Spruch „Ewig ist der Toten Tatenruhm“ zu lesen ist. Dieser Stein wurde 1942 errichtet. Der Spruch stellt typische NS-Propaganda dar: Er gibt Hitlers Angriffs- und Vernichtungskrieg eine positive Bedeutung, indem er die gefallenen Wehrmachtssoldaten als Helden verklärt. Doch schon vor dem Zweiten Weltkrieg wurde ein ganz ähnlicher Spruch verbreitet: „Ewig bleibt der Toten Tatenruhm“ war auf einer Medaille zu lesen, mit der die NSDAP an die „Märtyrer“ ihres gescheiterten Putsches gegen die österreichische Regierung im Juli 1934 erinnerte. Beim besagten Stein handelt es sich eindeutig um eine „Spur des Nazismus“, die gemäß Artikel 9 Staatsvertrag zu entfernen ist. Die einladenden Organisationen appellieren an die Verantwortlichen, für diese Entfernung zu sorgen und darüber hinaus in Aschach an der Donau eine würdige Gedenkstätte für die NS-Opfer zu errichten.

 

Hier der Redebeitrag der Präsidentin der Katholischen Aktion OÖ, Maria Hasibeder:

 

Am Vorabend des Internationales Tages des Gedenkens an die Opfer des Holocaust vor einem Kriegerdenkmal zu stehen, das das dunkelste Kapitel des 20. Jahrhunderts mit Tatenruhm in Verbindung bringt, macht mich sehr betroffen und eigentlich fassungslos. Es läuft mir kalt über den Rücken, wenn ich daran denke, dass durch die Verbrechen der Nationalsozialisten Millionen Menschen zu Tode gekommen sind und ich hier vor einem Stein stehe, auf dem ein NS-Propaganda-Spruch eingraviert ist.

 

Wir brauchen heute Orte der Erinnerung, die uns an alle Opfer des Krieges denken lassen und zugleich angemessen die Verbrechen der Täter dokumentieren. Deshalb tragen wir seitens der Katholischen Aktion Oberösterreich die Forderung des oberösterreichischen Netzwerks gegen Rassismus und Rechtsextremismus mit, dass hier in Aschach eine Gedenkstätte errichtet wird, die ein würdiges Gedenken für die NS-Opfer fördert.

 

Der Holocaust-Gedenktag ist nicht bloß eine Einladung zur Erinnerung an die Nazi-Barbarei und an das Unrecht, das so vielen Menschen zuteil wurde. Dieser Tag ist vor allem eine Mahnung, dass es nötig ist, sich stets kritisch mit gesellschaftlichen Entwicklungen auseinanderzusetzen und auch heute entschieden gegen Intoleranz, Fremdenhass, Antisemitismus, Rassismus und Rechtsextremismus aufzutreten.

Dort, wo die Geschichte dreist umgedeutet, verharmlost oder geleugnet wird, gilt es mehr denn je, Stellung zu beziehen und mit lauter Gegenstimme Mitmenschlichkeit, Empathie und Verantwortung füreinander einzufordern.

 

Demokratiefeindliches rechtes Gedankengut breitet sich derzeit gerade in Internetforen und über Verschwörungstheorien sehr stark und schnell aus. Vergleiche zwischen heute und der NS-Zeit, wie sie sich zum Beispiel in der Diskussion zu den Coronamaßnahmen in letzter Zeit gehäuft haben, sind für mich unerträglich, weil sie die Opfer der NS-Diktatur verhöhnen. Auch der Antisemitismus macht sich zunehmend breit und muss uns Sorge bereiten.

Es ist schlicht und einfach beschämend!

 

Wenn wir eine Gesellschaft wollen, die von gegenseitiger Wertschätzung, Toleranz und Respekt geprägt ist, eine Gesellschaft, für die alle Menschen schützenswert sind, eine Gesellschaft, in der Menschen keine Angst haben müssen, dann brauchen wir auch eine Sprache, die bewusst mit der Vergangenheit umgeht. Je weiter der 2. Weltkrieg in die Vergangenheit rückt, je weniger Zeitzeugen und Holocaust-Überlebende unter uns leben, je mehr Menschen in unserer Gesellschaft eine andere Herkunft oder andere kulturelle Wurzeln haben, desto wichtiger wird es, dass es Orte gibt, die dazu anregen, das Leid der Opfer damals nachzuspüren. und auch eine kritische Reflexion für heutigen Entwicklungen ermöglichen.

 

Damit komme ich zum Aschacher Kriegerdenkmal zurück. Wenn wir uns verdeutlichen, was hinter der Aussage des 1942 errichteten Steins steht bzw. welche Absichten mit „Tatenruhm“ verfolgt wurden, gibt es eine moralische Pflicht, diesen Stein zu entfernen. Ich ersuche alle Verantwortlichen, hier rasch eine Lösung zu finden.

 

Rede von Präsidentin Maria Hasibeder bei der Mahnwache am 26. Jänner 2022

  Rede von Präsidentin Maria Hasibeder bei der Mahnwache am 26. Jänner 2022.

zurück

nach oben springen
  • Kontakt
    • Impressum
    • Datenschutz
Katholische Aktion


Kapuzinerstraße 84
4020 Linz
Telefon: 0732/7610-3141
kath.aktion@dioezese-linz.at
https://www.dioezese-linz.at/ka
Katholische Kirche in Oberösterreich
Diözese Linz

Herrenstraße 19
4020 Linz
Ihr Kontakt zur
Diözese Linz
anmelden
nach oben springen